Sonntag, 7. Juni 2020

Juni - Jubiläum ohne Jubelei

Hallo zusammen, 

wir haben Juni und dieser Monat ist bei mir mit gemischten Gefühlen verbunden. Es jähren sich nun nämlich zum ersten Mal einige Termine aus meiner "Krebskarriere". 

Am 12.06.2019 war ich bei meinem Frauenarzt zum Ultraschall. Ich hatte in meiner rechten Brust einen kleinen Knubbel ertastet und wollte abklären, was das wohl sein könnte. Mein Frauenarzt war sich nicht sicher und hat mich zur Mammographie und Stanzbiopsie überwiesen. Beides fand am 24.06.2019 statt. Und einen Tag später - am 25.06.2019 - habe ich das Ergebnis und somit die Diagnose Brustkrebs erhalten. 

Was zwischen damals und heute alles passiert ist, wissen wir. Eine extrem harte Zeit liegt nicht nur hinter mir, sondern auch hinter meinen Lieben. Manchmal fühlt es sich so an, als wäre das alles gar nicht mir passiert, sondern einer dritten Personen. Und an manchen Tagen ist das Erlebte so präsent, dass es mir die Tränen in die Augen treibt. 

Ich denke, dass das ganz normal ist. Einerseits schaue ich nach vorne, denn ich bin krebsfrei und das Leben geht weiter. Andrerseits möchte ich das letzte Jahr auch nicht verdrängen, sondern zwischendurch auch bewusst die Demut spüren, die ich kennengelernt habe. Aktuell fällt es mir noch etwas schwer, da ein gutes Maß zu finden. Zumal ich (immer noch) jeden Tag irgendwelche Wehwehchen habe und das macht mich nicht demütig, sondern sauer. 

Was auf jeden Fall nicht zurückkommen wird, ist die Sorglosigkeit, die ich heute vor einem Jahr noch hatte. Damals, als mein größtes Problem noch ein Bad-Hair-Day war. Darüber kann ich heute nur müde lächeln. Ich weiß, wie schnell das Leben komplett auf den Kopf gestellt werden kann. Und gerade in diesen Tagen ist dieses Wissen sehr präsent und stimmt mich nachdenklich. 

Bis bald, Eure Kati 

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