Montag, 30. Dezember 2019

Wochenrückblick KW 52

Gesehen: Death Note (Anime Serie auf Netflix), Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (im Kino)

Gehört: Alliteration am Arsch, Bratwurst & Baklava, Die drei ???

Gelesen: Kopf hoch, Brust raus (von Susanne Reinker)

Gezockt: Ori and the Blind Forest (eines meiner absoluten Lieblingsspiele)

Getan: Sehr schöne Weihnachtstage verbracht, viel gegessen, beim Winterzauber in Dangast gewesen, viel gezockt

Gegessen: Sehr viel sehr leckeres Weihnachtsessen, Bratwurst in Dangast

Getrunken: Wasser, Kaffee, Glühwein

Gefreut: Über die schönen freien Tage, die der Göttergatte und ich nun gemeinsam hatten und noch haben

Geärgert: Mal wieder bzw. immer noch über mein Chemobrain

Gedacht: Im Moment ist es auf dem Blog recht ruhig. Ich bin aktuell ein bisschen „krebssatt“ und habe gar keine Lust, mich mit irgendwelchen Themen diesbezüglich auseinanderzusetzen. Im neuen Jahr beschäftige ich mich wieder damit. Jetzt genieße ich krebsfreie Zeit und versuche auch, so wenig wie möglich daran zu denken.


So ein süßes Gesicht

Kepler klettert mir gerne auf den Kopf 

Käfigputz

Snacks für die Ratten 

Winterzauber in Dangast

Der Göttergatte und ich in Dangast

Rouladen an Heiligabend 

Essen am 1. Weihnachtstag bei meinen Eltern 

Sonntag, 22. Dezember 2019

Wochenrückblick KW 51

Gesehen: Harry Potter 2 und 3, Das Supertalent

Gehört: Die drei ???, Alliteration am Arsch, Bratwurst und Baklava, Herrengedeck

Gelesen: Ein paar Zeitungsartikel

Gezockt: -

Getan: Drei Mal beim Tierarzt gewesen, Bastian Bielendorfer gesehen, einen Abstecher nach Hooksiel gemacht, mit meinem Papa in Leipzig gewesen

Gegessen: Milchreis mit Cranberry-Kompott, Handbrot am Stadion in Leipzig, leckeres Frühstück im Hotel (natürlich habe ich die Woche über noch mehr gegessen, aber das waren die kulinarischen Highlights)

Getrunken: Wasser und Kaffee wie immer, 43er Sour und leckeren Rotwein

Gefreut: Bastian Bielendorfer und Leipzig - Was für eine Woche!

Geärgert: Leider bin ich wohl doch noch nicht so fit, wie ich dachte. Manches muss ich eben doch noch langsamer angehen.

Gedacht: Bastian Bielendorfer kommt nächstes Jahr nach Bad Zwischenahn...


Newton und Kepler beim Tierarzt

Damit male ich mir - mehr oder weniger - täglich ein Gesicht

Bastian Bielendorfer - es war so toll 

Ein Autogramm musste natürlich sein 

Red Bull Arena in Leipzig 

Handbrot mit Champignons 

Lecker

Leipzig gewinnt gegen Augsburg - Was für ein Spiel 

Mit meinem Papa vor dem Café Jedermann 

Leipziger Weihnachtsmarkt 

Vor unserer traditionellen Glühweinbude

Frühstück im Hotel 

Donnerstag, 19. Dezember 2019

Was bisher geschah #5 Die Chemo geht weiter

Hallo zusammen,

nachdem mir der Port implantiert wurde (hier gibt‘s die Geschichte dazu) ging es mit den Behandlungen natürlich weiter.
Es ist übrigens erstaunlich, wie schnell so ein Port einsatzbereit ist. Ich habe meinen auf einem Freitag bekommen und am Montag ging es direkt los. Was ich schon als sehr zügig empfunden habe. Theoretisch kann der Port aber tatsächlich sofort benutzt werden. Hammer, oder?

Als mein Port das erste Mal angestochen wurde, hatte ich ein bisschen Bammel. Völlig grundlos, denn das Blutabnehmen und die Gabe der Infusionen ist darüber so viel angenehmer. Endlich hatte ich in meinen fünf Stunden Chemotherapie beide Hände frei. Und niemand stand mehr kurz vor einem Nervenzusammenbruch, wenn bei mir Blut abgenommen werden musste. Weder ich, noch die Schwestern aus der Onkologie.

Auf zur dritten Chemo - Halbzeit

Insgesamt belief sich meine Chemotherapie auf sechs Zyklen, die immer aus drei Wochen bestanden. In der ersten Woche hatte ich Chemo, in den beiden Wochen darauf Antikörper.

Über den kompletten Zeitraum war ich in der Chemo-Woche bei meinen Eltern. Das war wirklich toll, denn so war ich tagsüber nicht alleine und musste mir über plötzlich auftretende Nebenwirkungen keine Gedanken machen. Die kamen nämlich gerne vier Tage nach der Chemo und hielten sich dann auch noch mal vier Tage lang. Und da der Göttergatte auch nicht immer frei nehmen konnte, haben meine Eltern mich zu sich geholt. Eine großartige Unterstützung, für die ich so unglaublich dankbar bin.

Bei meinen Eltern mit deren Hund Bosse

In den beiden Wochen danach konnte ich dann aber Zuhause sein. Vereinzelt hatte ich in der zweiten Woche noch Tage, an denen es mir schlecht ging. Aber in der dritten Woche war meistens wieder alles gut und da habe ich mich dann auch mit Freunden und Bekannten treffen können oder die Kolleginnen und Kollegen auf der Arbeit besucht. Das war dann auch die Woche, in der ich aufpassen musste, dass ich mich nicht übernehme. Denn ich war immer drauf und dran alles, was ich meinte verpasst zu haben, in diese Woche zu quetschen. Mit der Zeit habe ich aber gelernt, auf meinen Körper zu hören und ihm eine Pause zu gönnen, wenn er danach verlangt hat.

Nach dem zweiten und dem vierten Chemo-Zyklus hatte ich Kontrolltermine im Krankenhaus. Dabei wurde mit Ultraschall überprüft, wie sich der Tumor unter der Chemotherapie verhält.
Bereits beim ersten Kontrolltermin war der Tumor um ein Drittel geschrumpft. Die Chemo schlug also richtig gut an und das motivierte natürlich. Nach dem vierten Zyklus war der Tumor schon so klein geworden, dass meine Ärztin ihn kaum gefunden hatte und meinte, dass nun mehr Clipmarkierung vorhanden wäre, als Tumor.

Im letzten Chemo-Zyklus waren meine Blutwerte dann so schlecht, dass mich ein grippaler Infekt - im wahrsten Sinne des Wortes - von den Füßen gerissen hat. Am Abend ging es für mich per Krankenwagen in die Notaufnahme, nachdem ich Zuhause zusammengeklappt war und der Göttergatte den Notruf gewählt hatte. Es folgte eine Woche Krankenhaus mit jeder Menge Infusionen und sogar zwei Bluttransfusionen.

Mundschutzpflicht für mich und alle um mich herum,
um mich vor weiteren Ansteckungen zu schützen 

Und dann war sie plötzlich vorbei, die Chemo-Zeit. Wenn ich wie jetzt, Kaffee trinkend am Küchentisch sitze und an diese Zeit zurück denke, kommt es mir vor, als läge ein Jahr dazwischen und nicht nur ein Monat. Gut, ganz so viel vielleicht nicht. Einige Andenken halten die Erinnerung an die Chemo sehr präsent. Die Glatze zum Beispiel, oder das taube Gefühl in all meinen Fingerkuppen. Nicht zu vergessen - Achtung Wortwitz - das Chemobrain par excellence.

Vor allem letzteres geht mir im Moment ziemlich auf die Nerven. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich Euch ein anderes Mal erzählen kann.

Bis bald, Eure Kati

Montag, 16. Dezember 2019

Wochenrückblick KW 50

Gesehen: Harry Potter und der Stein der Weisen (blu-ray; die Harry Potter Filme müssen in der Adventszeit einfach sein), The Dead don‘t die (blu-ray; verrückter Film, sehr unterhaltsam), Fast & Furious: Hobbs & Shaw (blu-ray; ich mag Dwayne Johnson und Jason Statham einfach total gerne), Bielendorfer (WDR; Bastian Bielendorfer hat seine eigene Show)

Gehört: Die drei ???, Gemischtes Hack, Bratwurst & Baklava, David Guetta

Gelesen: -

Gezockt: Bloodborne

Getan: Bei der Antikörpertherapie gewesen, Weihnachtskarten gebastelt, auf dem Weihnachtsmarkt gewesen, Oldenburg von oben gesehen, ein bisschen Sport gemacht (ich taste mich da langsam wieder ran)

Gegessen: Burger bei der Weihnachtsfeier, Süßkartoffelpommes auf dem Weihnachtsmarkt, selbstgemachte Ramen-Suppe

Getrunken: Wasser, Kaffee und nach langer Zeit mal wieder einen Gin Tonic

Gefreut: Darüber, dass ich meine Arbeitskollegen alle mal wieder gesehen habe, dass ich tolle warme Handschuhe auf dem Weihnachtsmarkt gefunden habe, dass es mit der Behandlung weiter geht und über eine tolle Mütze, die ich geschenkt bekommen habe

Geärgert: Über mein Chemobrain (ich kann mir nichts merken, habe hin und wieder Wortfindungsstörungen und bekomme im Moment ziemlich viel in den falschen Hals)

Gedacht: Zu dumm, dass ich alle meine Acrylfarben damals entsorgt habe


Auf gehts zur Antikörpertherapie 

Muss zu dieser Jahreszeit einfach sein

Die Weihnachtskarten bevor ich sie zur Post gebracht habe

Im Bastelladen

Anfang der Woche war das Wetter noch recht gut

Die Laufschuhe wurden wieder ausgepackt 

Der City Skyliner in Oldenburg. Der Göttergatte und ich waren drauf...

... und konnten Oldenburg auf 72 Metern Höhe bestaunen

Diese tolle Mütze habe ich geschenkt bekommen 

Burger und Nachos bei der Weihnachtsfeier 

Fischbrötchen und Coleslaw-Salat

Süßkkartoffelpommes auf dem Weihnachtsmarkt 

Erster Versuch einer selbstgemachten Ramen-Suppe
und schon sehr zufrieden mit dem Ergebnis   

Donnerstag, 12. Dezember 2019

Aktuelles: The show must go on

Hallo zusammen,

bevor es mit dem nächsten Rückblick weiter geht, wollte ich Euch kurz auf den aktuellen Stand in Sachen Behandlung bringen.

Diese Woche ging meine Antikörpertherapie in der onkologischen Praxis weiter. Mittlerweile bekomme ich das Trastuzumab (so heißt der Antikörper) nur noch alle drei Wochen über 90 Minuten. Zu Beginn hatte ich es wöchentlich zusammen mit der Chemo erhalten.

Irgendwie hat es sich ganz gut angefühlt, wieder in einem der roten Sessel zu sitzen und betankt zu werden. Bei mir entsteht dann das Gefühl, dass ich etwas aktiv für meinen Genesungsprozess tue. In der vergangenen Woche hatte ich ja Behandlungspause und ich habe gemerkt, dass mir das tatsächlich nicht so gut bekommen ist.
Nachdem in den Wochen davor ja sehr viel sehr schnell passiert ist, war da plötzlich gar nichts und das hat sich merkwürdig angefühlt.
Insofern habe ich mich wirklich gefreut, als ich am Montag zur Antikörpertherapie gehen konnte.


Gestern hatte ich außerdem einen Nachsorgetermin im Krankenhaus. Der war aber relativ unspektakulär. Mit der OP-Wunde ist glücklicherweise alles in Ordnung. Und dann habe ich nur noch meinen Termin zum Aufklärungsgespräch für die Bestrahlung bekommen. Das findet nächste Woche statt und ich bin schon sehr gespannt.

Und mehr ist tatsächlich gar nicht passiert. Insofern kann ich auch noch gar nicht mehr zur weiteren Behandlung erzählen. Aber nächste Woche weiß ich mehr und dann werde ich Euch natürlich wieder davon berichten.

 Bis bald, Eure Kati

Sonntag, 8. Dezember 2019

Wochenrückblick KW 49

Gesehen: Das perfekte Geheimnis (im Kino), Tatsächlich Liebe (Amazon Prime; immer wieder schön), Star Trek - Der Film (geliehen über Amazon; möglicherweise bin ich dabei eingeschlafen)

Gelesen: -

Gehört: Die drei ???, Stromberg - Arbeit macht Arbeit

Gezockt: Bloodbourne (der Göttergatte und ich hängen an so einer fiesen Stelle)

Getan: Auf dem Weihnachtsmarkt und im Kino gewesen, durch den Schlossgarten Oldenburg spaziert, ein bisschen im Haus umgeräumt, im Bastelbereich beim Action eskaliert

Gegessen: Flammlachs auf dem Weihnachtsmarkt, Sushi, Flammkuchen

Getrunken: Früchtepunsch auf dem Weihnachtsmarkt, Wasser, Kaffee, Cola Zero

Gefreut: Dass ich mit dem Göttergatten schon so kurz nach der OP auf dem Weihnachtsmarkt sein konnte, über ein Paket mit tollen Sachen (u.a. zwei schöne neue Mützen), über Besuch von Freunden und, dass es nächste Woche mit meinen Behandlungen weiter gehen

Geärgert: Dass ich mir an einem Bordstein die Felge angekratzt habe

Gedacht: Reden hilft.

Weihnachtsmarkt Oldenburg

Happy me 

Flammlachs

Lichterkettenchaos

Es passiert eine kleine Bastelaktion

Neue Mütze 1

Neue Mütze 2

Schlossgarten Oldenburg

Richtig schönes Wetter 

Schlossgarten Oldenburg

Endlich wieder Sushi

Nikolaus-Überraschung von einer Arbeitskollegin 

Krebsfrei bedeutet nicht gesund

Hallo zusammen,

ich befinde mich zur Zeit in einer ganz merkwürdigen Phase meiner Behandlung.
Chemotherapie und Operation liegen hinter mir. Das Ergebnis aus dem pathologischen Bericht sagt, dass keine Krebszellen mehr vorhanden sind. Bin ich damit jetzt krebsfrei?
Meine Behandlung ist noch nicht abgeschlossen. Ich bekomme die Antikörper noch etwa ein Dreivierteljahr weiter, die Bestrahlung kommt noch und die Antihormontherapie über fünf Jahre steht ebenfalls noch aus. Bin ich damit noch krebskrank?

Müsste ich mich für einen Begriff entscheiden, würde meine Wahl auf „krebskfrei“ fallen. So oder so würde ich mich aber keinesfalls als „gesund“ beschreiben und das bringt mich zum Titel dieses Posts: Krebsfrei bedeutet nicht automatisch, dass man auch gesund ist.

Ich habe immer noch mit Nebenwirkungen von der Chemotherapie zu kämpfen. Und auch die Antikörpertherapie hinterlässt Spuren. Es gibt eine ganze Reihe von Nebenwirkungen (z.B. Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Haarausfall, Verdauungsstörungen,...) und ich werde in den kommenden Wochen überprüfen können, welche von meinen Nebenwirkungen von der Chemo kommen und welche von den Antikörpern (bislang habe ich ja immer beides zusammen erhalten).

Auf die Antihormentherapie freue ich mich auch nicht gerade. Auch hier gibt es eine Vielzahl von möglichen Nebenwirkungen. Hitzewallungen, Übelkeit, Konzentrationsprobleme, depressive Verstimmungen,... um mal nur eine kleine Auswahl zu nennen.

Natürlich heißt das nicht, dass ich all diese Nebenwirkungen auch bekommen muss. „Alles kann, nichts muss“, lautet auch hier das Motto. Aber ich weiß bereits, wie sich Chemo-Nebenwirkungen anfühlen. Und zu wissen, was jetzt noch auf mich zukommen kann, macht etwas mit mir. Ich kann gar nicht genau beschreiben, was es eigentlich ist. Es ist ja auch nicht so, dass es großartige Alternativen gibt. Ich werde da durch müssen und ich werde es auch schaffen. Das weiß ich.
Aber ich weiß eben auch, dass ich nicht gesund bin und es möglicherweise auch eine lange Zeit noch nicht sein werde.

Und jetzt müsste eigentlich die Stelle kommen, an der ich Euch an meinen positiven Gedanken teilhaben lasse. Denn natürlich kann man trotzdem einen ganz tollen Alltag haben und überhaupt muss man ja positiv denken,... Das ist alles richtig. Und zu diesem Schluss werde ich bestimmt auch noch kommen. Am Ende wird es auch hier darum gehen, die neue Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen.
Aber ganz ehrlich, im Moment bin ich einfach noch nicht so weit. Und ich möchte hier einfach ehrlich sein und auch die unbequemen Wahrheiten aussprechen.

Und die Wahrheit ist tatsächlich, dass es mir körperlich im Moment recht gut geht, aber der Kopf ist aktuell eine ziemliche Baustelle. Es gibt viel zu verarbeiten und es gibt eben auch neue Erkenntnisse. Und das krebsfrei nicht automatisch bedeutet, gesund zu sein, ist eine davon. Und für mich ist das tatsächlich etwas neues, was mich zur Zeit auch ein wenig überfordert. Weil ich es mir anders vorgestellt habe.

Findet Ihr Euch in diesen Gedanken wieder? Kann man das überhaupt nachvollziehen? Was denken Nicht-Betroffene darüber?
Schreibt es mir gerne in die Kommentare, über Instagram oder sonst wie.

Bis bald, Eure Kati

Freitag, 6. Dezember 2019

Was bisher geschah #4 Die Portimplantation

Hallo zusammen,

ohne Narben kommt man nicht durch diese Krebs-Geschichte. Meine erste Narbe bekam ich, als der Wächterlymphknoten Anfang Juli 2019 entfernt wurde (ich berichtete hier davon). Die zweite Narbe erhielt ich, als mir Mitte August 2019 der Port eingepflanzt wurde.

Was ist ein Port und wozu braucht man das?

Ein Port ist eine kleine punktierbare Kammer aus Metall oder Kunststoff, die unter die Haut gesetzt wird. Der Port besitzt eine Membran und einen Schlauch, der in eine herznahe Vene mündet. Über den Port kann dann die Chemotherapie laufen, so dass keine Venen mehr angestochen werden müssen. Gerade die Zytostatika sorgen dafür, dass die Venen z.B. im Arm sehr schnell nicht mehr gut angestochen werden können.
Über den Port kann auch Blut abgenommen werden.

Ich habe meinen Port während meines zweiten Chemo-Zyklus bekommen.

Der Port sitzt bei mir auf der linken Seite unter dem Schlüsselbein

Vor der Portimplantation hatte ich ein Aufklärungsgespräch mit dem Arzt, der den Eingriff durchführen würde.

Er erklärte mir das Portsystem anhand eines Modells und beschrieb anschließend den Ablauf des Eingriffs. Als ich hörte, dass es lediglich eine örtliche Betäubung geben würde, musste ich das erste Mal schlucken. Das hatte ich mir in der Tat anders vorgestellt.

Natürlich mussten auch mögliche Komplikationen besprochen werden. Und als der Arzt ein Worst-Case-Szenario nach dem nächsten skizzierte, wäre ich am liebsten aufgestanden und gegangen.
Zum Glück war der Göttergatte mit dabei. Er konnte mich beruhigen und aufmerksam zuhören, während ich damit beschäftigt war, mich nicht zu übergeben und mir natürlich nichts merken konnte.

Am Tag des Eingriffs war ich wahnsinnig aufgeregt. Rückblickend kann ich sagen, dass es tatsächlich die bislang größte Aufregung in meiner „Krebs-Karriere“ war.

Auch hier gab es hübsche OP-Kleidung und dann ging es auch schon zügig mit der Vorbereitung los. Es musste - mal wieder - ein Zugang gelegt werden und das war - mal wieder - alles andere als einfach. Ich bekam den Port ja auch nunmal nicht grundlos.

Auch hier musste ich in den OP-Saal reinlaufen, konnte mich in Ruhe umsehen und noch aufgeregter werden. Ich wurde dann aber sehr schnell auf dem OP-Tisch platziert und während die ersten Medikamente über den Zugang einliefen, versuchte eine Schwester vergeblich, mit mir Small-Talk zu führen. Die Medikamente haben zu Beginn ziemlich in der Vene gebrannt, aber das legte sich schnell. Und von dem Rest habe ich tatsächlich gar nicht so viel mitbekommen. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ACDC lief, während an meiner Schulter geruckelt und geschnibbelt wurde. Und dann war es auch relativ zügig vorbei.

Ich bekam Tee und Kekse und konnte mich dann in einem abgetrennten Bereich noch etwas erholen. Mein Arzt kam auch noch rein, teilte mir mit, dass alles problemlos geklappt hätte und erklärte mir, was nun in Sachen Nachbehandlung auf mich zukommen würde. Ich wurde an einem Freitag operiert und am Montag sollte ich zu meinem Hausarzt zur Wundkontrolle und zum Pflasterwechsel. Außerdem würde ich mir die nächsten sieben Tage Thrombosespritzen geben müssen.

Vor diesen Spritzen hatte ich im ersten Moment etwas Bammel. Aber auch das ist im Nachhinein überhaupt nicht schlimm gewesen. Die ersten Beiden hat mir noch der Göttergatte verpasst und danach habe ich es immer selber gemacht.

Mit Schmerztabletten und Pflastermaterial ging es dann auch endlich wieder nach Hause. Den Rest des Tages habe ich mich auf dem Sofa erholt, denn zusammen mit den Chemo-Nebenwirkungen war das ein sehr anstrengender Vormittag gewesen.

Seitdem ist mein Port schon unzählige Male angestochen worden und ich bin so froh, dass ich ihn habe. Die Chemo- und Antikörpertherapie ist dadurch viel entspannter geworden. Letztere geht kommenden Montag übrigens weiter. Da kommt mein Port dann wieder zum Einsatz.

Bis bald, Eure Kati