Samstag, 25. Januar 2020

Aktuelles: Über Bestrahlungen und Psychoonkologen

Hallo zusammen,

ich habe die zweite Woche der Bestrahlungen geschafft. Zehn Sitzungen liegen hinter mir, vierzehn noch vor mir. Das sieht doch ganz gut aus, würde ich sagen. Meine Haut sieht an den bestrahlten Stellen auch immer noch gut aus. Abgesehen von einer leichten Müdigkeit geht die Bestrahlung bisher spurlos an mir vorbei.


Außerdem hatte ich Anfang der Woche den Termin bei meiner Psychoonkologin. Das war auch gut so und ich konnte einige Dinge für mich mitnehmen.
Zum Beispiel, dass neidisch sein gar nicht so schlecht ist, wie man vielleicht glaubt. Neid ist ja ein eher negativ behaftetes Wort. Aber wenn ich feststelle, dass ich auf Menschen neidisch bin, die einen ganz normalen Alltag haben, die zur Arbeit gehen können, Haare haben und nicht seit sieben Monaten krank geschrieben sind, dann ist das ja im Grunde nichts schlechtes. Denn es zeigt einfach nur das, was ich mir für mich wünsche. Memo an mich: Nicht schlecht fühlen, wenn der Neid durchkommt.

Abgesehen davon ist es wichtig, dass ich meine Gefühle annehme und mich nicht auch noch selbst dafür bestrafe.
Es ist okay, Angst zu fühlen. Mein Leben hat sich von heute auf morgen komplett verändert. Dinge, die mir wichtig sind, sind mir einfach weggenommen worden. Und zu wissen, dass das jederzeit wieder passieren kann und, dass es eigentlich für nichts im Leben eine Garantie gibt, kann einem schon Angst einjagen. Zu Beginn meiner Diagnose war ich ja sehr gefasst und fast nüchtern (geradezu unverhältnismäßig, wie meine Psychoonkologin sagte). All die Emotionen, die die meisten Menschen bei Erhalt der Diagnose fühlen, kommen bei mir jetzt gerade hoch.
Angst, Wut, Trauer,... in Sachen Emotionen ist bei mir gerade echt viel los. Und man muss das alles annehmen, darf sich da aber nicht so reinsteigern. Das ist ein Prozess und das lerne ich gerade noch. Da gibt es dann Tage, die gut laufen und Tage, die einfach nicht so gut laufen. So ist das nun mal.

Ich habe auf jeden Fall weitere Termine mit meiner Psychoonkologin vereinbart. Und ich kann jedem nur nahelegen, dieses Angebot der psychoonkologischen Betreuung anzunehmen. Es tut gut, darüber zu sprechen und es hilft auch. So ist zumindest mein Eindruck, da ich ja bereits aus dem ersten Termin für mich wichtige Dinge mitnehmen konnte.

Bis bald, Eure Kati

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