Freitag, 28. Februar 2020

Bye bye Instagram - Warum ich eine Woche auf die App verzichte

Hallo zusammen,

vor etwas mehr als einem Monat habe ich bereits mit dem Gedanken gespielt, mich eine Zeit lang aus der Instagram-Welt zu verabschieden (hier geht es zum entsprechenden Post). Nun habe ich am Sonntag die App von meinem Handy und meinem Tablet gelöscht, um mindestens eine Woche auf Instagram zu verzichten. 

Heute möchte ich Euch von meinen Beweggründen erzählen. Eigentlich kann man das auch direkt auf einen einzigen Grund runter brechen: Instagram tut mir schlicht und einfach nicht gut. Zwischen Instagram und mir hat sich eine kleine toxische Beziehung entwickelt. 

Die Krebserkrankung hat mein Selbstwertgefühl in Mitleidenschaft gezogen. Zuerst habe ich mein Körpergefühl verloren. Wie soll man sich mit einem Körper fühlen, der still und heimlich Krebszellen ausbrütet und unter der Chemo einfach mal komplett entgleist? Im Anschluss daran verschwand dann auch mein Selbstbewusstsein. Ich habe mich selbst in dem Chaos aus den Augen verloren. 

Das Körpergefühl kommt ganz langsam zurück. Das Selbstbewusstsein suche ich noch. Und beschäftige mich deswegen im Moment viel mit Literatur aus dem Bereich Spiritualität, Coaching, etc. 

Tja und dann gibt es da Instagram. Und Instagram schafft es, dass all das, was ich mir zu den oben  genannten Themen mühsam erlese und erarbeite, sofort wieder weg ist. Dann vergleiche ich mich doch wieder mit irgendwelchen anderen Frauen und natürlich komme ich dann zu dem Schluss, dass ich nicht attraktiv genug bin. Weil mein Selbstbewusstsein und meine Selbstliebe im Moment noch nicht groß genug sind, um zu erkennen, dass ich attraktiv genug bin. Nur, weil eine andere Person auf einem Foto schön aussieht, bedeutet das ja nicht, dass ich selber nicht schön bin. Im Grunde weiß ich das, aber es gibt eben viele Momente, in denen ich es nicht fühle. Und genauso weiß ich auch, dass all die perfekten Bilder auf Instagram keine spontanen Schnappschüsse sind. Ich hatte kürzlich selber ein Fotoshooting und weiß daher, wie hoch der Aufwand ist, ein gutes Bild zu kreieren.
Das interessiert mein Unterbewusstsein in manchen Momenten aber kein bisschen. 

Ich könnte jetzt noch ganz lange ganz böse über irgendwelche Fitness-/Models und Bloggerinnen schreiben. Deren Fotos mir über den Explorer Tag (das Lupensymbol) vorgeschlagen werden und wo ich dann auch sehen kann, dass der Göttergatte zum Beispiel einen Beitrag geliked hat (mental breakdown in 3...2...1...). 
Das tue ich aber nicht. Denn ihre Fotos sind zwar der Auslöser meiner schlechten Gefühle, aber nicht die Ursache. Die Ursache ist in meinem Kopf. Es sind die Gedanken, die dann aufkommen. Dass ich nicht schön genug und/oder nicht liebenswert genug bin. Das sind aber keine Gedanken, die mir die Model, Blogger oder der Göttergatte einpflanzen. Letzterer übrigens ganz im Gegenteil, das möchte ich an dieser Stelle deutlich sagen. Mit ihm habe ich auch schon ganz offen über dieses Thema gesprochen. Und natürlich wäre es leicht zu sagen, soll er doch einfach das Liken lassen. Das löst aber das Problem nicht.
Ebensowenig, wie ich sämtliche Blogger, Vlogger, etc. anschreiben und bitten kann, das Posten von perfekten Fotos zu unterlassen. 

Denn das Problem ist, dass ich aktuell nicht genug Selbstbewusstsein und auch nicht genug Selbstliebe für Instagram habe. Für jemanden, der beides ausreichend zur Verfügung hat, ist Instagram sicherlich kein Thema. Aber bei mir ist es durch den Krebs eben nicht so. Und nachdem ich den Krebs besiegt habe, möchte ich mich jetzt nicht mehr durch Instagram triggern lassen.

Warum erzähle ich Euch das alles? Nun, dafür gibt es zwei Gründe:
Erstens nutze ich den Blog und das Schreiben über das Thema zur Selbstreflexion.
Und zweitens weiß ich, dass ich mit diesen Gedanken und Gefühlen nicht alleine bin. Weswegen ich es auch nicht beim Schreiben belasse, sondern solche Beiträge online stelle. Ich habe ein bisschen recherchiert und weiß so zum Beispiel, dass Instagram wirklich ein Thema in Beziehungen sein kann. 

Zwei Dinge möchte ich noch zum Abschluss sagen: 
Zum Einen habe ich oben von Schönheit geschrieben und meine damit nur die äußere Schönheit. Rein oberflächlich also. Attraktivität ist natürlich mehr als glänzendes Haar, glatte Haut und ein knackiger Po. Aber darum geht es hier nicht. 
Zum Anderen weiß ich noch nicht, wie es mit Instagram und mir weiter gehen wird. Ich habe es ja auch genutzt, um mit der Krebs-Community in Kontakt zu sein. Der Austausch fehlt mir auch jetzt schon ein bisschen. Mal sehen, wie ich das lösen werde. 

Wie sind Eure Gedanken zu diesem Thema? Hattet Ihr auch schon mal das Gefühl, dass Instagram Euch nicht gut tut? Und habt Ihr vielleicht noch Tipps zum Thema Selbstliebe und Selbstbewusstsein?

Bis bald, Eure Kati 

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